Das 1. Wiener Passivhaus

FAMILIE COLETTE UND ING. MICHAEL MACHEK
Planung Architekt Dipl.Ing. F. Waclawek

Wiener Klima Komfort Haus

Passivhaus- Bauträger- Wettbewerb
Team: Heimbau, Waclawek, Drexel, Porr, Vasko, Dworak

HY3GEN

Haus der Zukunft
Ein nachwachsendes Haus
Ein Pilotprojekt
  • Einer meiner Freunde und ehemaliger Mitarbeiter ist nach Deutschland, und dann nach Vorarlberg "gegangen"; er hat sich weiter auf Fragen der Nachhaltigkeit und Energie spezialisiert.

    Die Tätigkeit in Ökohaus- und Passivhaus-Jurien hat uns immer wieder zusammengeführt.
    Mich hat eine Studienfahrt in die Schweiz, nach Süddeutschland und Vorarlberg geführt.

    Ziel der Reise war es, die Ergebnisse alternativer Lösungen zu sehen, die Nutzer kennenzulernen, Forschungs- und Testergebnisse zu vergleichen und praktische Eindrücke zu gewinnen.
    Ziel war es, die Nachteile von "Niedrigenergielösungen", schlechte Luftqualität (Gesundheitsgefährdung !), Schimmelbildung und relativ hohe Kosten, zu vermeiden.
    Ziel war es, Vor- und Nachteile unterschiedlicher Lösungen zu vergleichen und zu werten.
    Ziel war es, die Grundlagen für zukünftige Projekte festzulegen.
    Ziel war es, die Folgen von Maßnahmen für grundlegende Konzepte und die Auswirkungen auf den Entwurf, auf die Details, die Materialien und die Kosten abzuwägen.

    Ergebnis dieser Arbeiten ist die Erkenntnis, daß mit geringen Mehrkosten bei der Planung und Errichtung von "Passivhäusern" große Vorteile im Gebrauch zu erreichen und die Betriebskosten zu senken sind.
    Zum Vergleich einige Hinweise, Definitionen und Angaben.
  • Passivhäuser sind die konsequente Weiterentwicklung der Niedrigenergiehäuser: Es werden die gleichen bewährten Prinzipien verwendet, aber weiter verbessert; so weit, daß der Heizwärmebedarf zwar nicht unbedingt "Null" ist, aber doch so gering, daß man für seine Deckung kein eigenes Heizsystem mehr braucht:

    Passivhäuser sind Gebäude, bei denen eine hohe Behaglichkeit im Winter und im Sommer ohne spezielles Heizsystem oder Klimaanlage erreicht werden kann - das Haus "heizt" und "kühlt" sich rein "passiv". [Adamson 1987] [Feist 1988]

    Dabei werden in einem Passivhaus weitgehend passive Techniken eingesetzt, um das Raumklima komfortabel zu halten: Guter Wärmeschutz, passive Solarenergienutzung durch Superverglasungen, hochwirksame Rückgewinnung von Wärme aus der Abluft und passive Vorerwärmung der Frischluft.
    • Der spezifische Heizwärmebedarf - bestimmt nach dem "Leitfaden Energiebewußter Gebäudeplanung" - einer passivhaus-geeigneten Wohnung darf 15kWh/(m²a) nicht überschreiten.
    • Der Gesamt-Primärenergiekennwert für alle Haushaltsanwendungen (Restheizung, Warmwasser, Lüftung, Licht, kochen und Hausgeräte) darf 120 kWh/(m²a) nicht überschreiten.
  • Haustyp Energie Heizung Lüftung Komfort Kosten
    Haus im Bestand 280 - 180 kWh/(m²a) ja: groß, teuer nein: durch Fensteröffnen unzureichend mittel: kalte Oberflächen, Undichtheiten, Zug Investition: hoch (Heizung) Betrieb: hoch (Brennstoff)
    Niedrig- energiehaus 70 - 30 kWh/(m²a) ja: klein, aber notwendig ja: Abluftanlage mit Außenluftdurchlaß gut: warme Oberflächen, Dicht Investition: mittel (kleine Heizung + Abluftanlage) Betrieb: niedrig
    Passivhaus ohne Heizanlage <15 kWh/(m²a) nein: nicht mehr erforderlich ja: Zu-/Abluftanlage mit hocheffiz. Wärmerückgewinnung sehr gut: sehr warme Oberflächen, dicht Investition: mittel (kleine Heizung, aber Lüftung mit Wärmerückgew.) Betrieb: minimal
    Nullheiz- energiehaus Null ?: saisonale Speicher ? ja: Zu-/Abluftanlage mit Wärmerückgew. ?: Überschußwärme ? Abwärme ? Platzbedarf ! Investition: sehr hoch (addit. Systeme, Speicher und Lüftung) Betrieb: Hilfsenergie
    • Sorgfältige Planung erlaubt den Entfall konventioneller Heizsysteme,
    • ermöglicht die Verbesserung des Raumklimas,
    • trägt zur Kühlung im Sommer bei, und
    • verringert die Kosten des laufenden Betriebes bei
    • vergleichsweise nur gering höheren Investitionen.
    Eine gekonnte Realisierung verringert die Betriebskosten bei höherem Komfort, Brauchwasser wird bis zu 80% vom System geliefert (Solarkollektoren sind nicht erforderlich).